drei sind wir
von: Wolfram Höll
Regie: Valerie Voigt
Bühne: Eylien König
Kostüm : Leijla Ganic
Musik: Rupert Derschmidt
Dramaturgie: Eva Maria Voigtländer
Video: Alexander Richter
Licht: Ivan Manojlovic
mit: Tino Hillebrand, Marcus Kiepe, Marie-Louise Stockinger
Fotos: Georg Soulek

Ein junges Paar träumt davon, nach Kanada zu gehen. Doch dann erwartet es ein Kind, das wegen einer schweren Form von Trisomie vielleicht nicht lebend geboren werden wird. Als das Kind zur Welt kommt, lebt und »anders ist«, halten die beiden an ihrem Traum fest. Mit Frühling, so der Name des Jungen, begeben sie sich in die unbekannte Ferne nach Kanada. Sie kaufen ein Haus. Sie bekommen Besuch von den Eltern, dem Onkel, der Urgroßmutter, die alle das Kind noch sehen wollen, so lange es geht. Jeder von Ihnen hat einen eigenen Zugang zu dem Kind. Alle kommen und gehen wieder, während Frühling immer weiter wächst, bis er irgendwann nicht mehr weiter wächst. Und bleibt. Und dann nicht mehr bleibt.

OEA am 19.02.2017 Burgtheater Wien

Pressestimmen:

"Am Burgtheater Wien hat Valerie Voigt Hölls Text als Partitur für drei Schauspieler inszeniert, die sich der Musikalität der Sprache ganz hingeben. Sie sprechen manchmal gemeinsam, manchmal zu zweit, manchmal alleine, erzählen so von Familie und Vereinzelung, von der permanenten Bewegung zwischen diesen beiden Polen. Es ist ein Abend, der das Wort statt der Aktion in den Vordergrund stellt, und der so der Feinheit, der Poesie des Textes mehr als gerecht wird, ihm eine ganz eigene Klangwelt hinzufügt, der einen zum Nachdenken über Abschied und Tod anregt. Es ist ein starker Text, in einer starken Inszenierung. Der NachSpielPreis 2018 geht an “Drei sind wir” vom Burgtheater Wien."
Maja Zade, Jurorin Heidelberger Stückemarkt

"Umso überzeugender die chorische Nachbearbeitung der Partitur durch die Regie von Valerie Voigt. Durch die Lichtfugen der Hinterwand (Bühne: Eylien König) werden die Profile der Schauspieler sichtbar. (...)Wie Luftgeister wechseln die Darsteller ihre Funktionen, werden von "Figuren" zu "Bedeutungsträgern" mit vorgehaltenen Masken. (...) Jubel für ein starkes Stück."
Ronald Pohl, Standard

"Valerie Voigt hat eine einstündige Inszenierung geschaffen, sensibel, stimmig inszeniert, von einem hervorragenden Trio gespielt. (...)
Die Inszenierung legt großen Wert auf das Wort, man hält sich mit Aktionen klug zurück.
Verschiebbare Öffnungen in der Wand, die später auch als Projektionsfläche für bewegliche Bilder dient, geben anfangs nur beschränkte Blicke auf die Schauspieler frei. Vorn auf der Bühne: drei Masken und ein großes Schwungrad auf dem Boden. Maskiert wird hier über das Ende gesprochen, mit dem Rad dreht sich die Zeit.
Vorgetragen wird ohne Pathos, lakonisch, rhythmisch durchkomponiert, in Soli, Duetten, Terzetten, die eine Fülle an Wortspielen variieren, ausgelöst durch kleine Szenen."
Norbert Mayer, die Presse